Let´s Plays haben schon seit längerer Zeit die zweite Entwicklungsstufe erreicht, denn man kann anderen inzwischen auch live beim Zocken zuschauen und muss nicht erst aufs nächste YouTube-Video warten. Doch damit nicht genug: Einige Streamer dachten sich etwas aus, dass die Twitch-Welt auf den Kopf gestellt hat. Sie beschlossen, sich selbst beim Spielen zu filmen und den Videoausschnitt in einem kleinen Format in den Stream einzubauen.
In einem kleinen Fenster kann man seinen Lieblingsstreamer beobachten und seine Mimik und Kommentare mit der Spielsituation verknüpfen. Dabei regen sich einige Streamer auf, schreien herum oder zeigen andere menschliche Emotionen, die selbstverständlich mehr Zuschauer bedeuten. Seither macht es fast schon jeder so und es ist relativ normal geworden. Da es mittlerweile Streamer gibt wie Sand am Meer, muss man schließlich irgendwie herausstechen und den Zuschauern etwas Besonderes bieten. Einfach nur das Spiel filmen und selbst aus dem Bild bleiben, funktioniert heutzutage nicht mehr so gut. Die Zuschauer wollen Action und Emotionen sehen, denn es ist zugegebenermaßen recht amüsant, wenn sich der Spieler zum Beispiel in einem Horror-Game vor Angst in die Hosen macht.
Umso mehr Informationen der Zuschauer während der Beobachtung des Geschehens über den Spieler erhält, desto interessanter ist also der gesamte Stream für ihn. Immerhin kann man sich auf diese Weise besser mit dem Streamer identifizieren und sogar mitfiebern, wenn z. B. der Endboss besiegt werden muss und die Spannung deutlich ansteigt. Meist spielen die Zuschauer das Game selbst und kennen den hustle, der hier am Start ist.
Die nächste geniale Innovation umfasst verschiedene Memes oder lustige Videoclips, die ab und an während des Streams eingeblendet werden: Wenn die Zuschauer dem Streamer zum Beispiel etwas spenden, um eine Nachricht anzeigen zu lassen und auf diese Weise mit dem Streamer direkt zu interagieren. Dies lockert nicht nur die Stimmung, sondern bietet auch ordentlichen Unterhaltungswert für alle Beteiligten.
Die Aufregung teilen: Herzfrequenz im Livestream einbauen
Seit Neustem gibt es eine weitere Methode, um seinen Stream noch interessanter zu gestalten und dadurch eventuell an mehr Zuschauer zu kommen: Einige Streamer blenden die eigene Herzfrequenz im Stream ein, sodass man als Zuschauer unter anderem sehen kann, ob die Aufregung überhaupt echt ist.
Erfolgreiche Streamer wie zum Beispiel „Pewdiepie“, haben damals schon in ihren ersten Gaming-Videos den Unterhaltungswert mithilfe von kleinen Einblendungen fiktiver „Danger-Anzeigen“ erhöht und somit in gewisser Weise ihr eigenes Empfinden auf dem Bildschirm symbolisiert.
Die Idee war also schon damals da, jedoch nicht die technische Umsetzung. Heute ist technisch weitaus mehr möglich und wenn man ein wenig Zeit und Mühe investiert, kriegt man das sogar auch als Technik-Noob hin. Wie das Ganze überhaupt funktioniert, wird selbstverständlich in diesem Artikel erklärt. Was man sonst noch alles über das Thema im Detail wissen muss, kann man im nachfolgenden Text ebenso erfahren. Wer seinen Stream also mit einem im Ingame angezeigten Puls während des Gamings aufwerten möchte, sollte sich diese Anleitung aufmerksam durchlesen und sich etwaige Notizen machen. Selbst wenn man einfach nur ein Video produzieren möchte, um jemandem seine emotionale Reaktion zu beweisen: Mit dem eigenen Puls könnte es was werden. Das ist wohl der Anfang eines Trends, seinem Traumpartner emotionale Videos mit eigener Pulsanzeige zu schicken.
Den eigenen Puls im Livestream anzeigen lassen: Die GoldenCheetah Methode
Seine Herzfrequenz im Stream anzeigen zu lassen, ist gar nicht so schwer. Es gibt tatsächlich mehrere Methoden, wobei die einen komplizierter und andere recht simpel sind. Achtung: Einige Methoden funktionieren nur mit einem ganz bestimmten Messgerät-Typ (nur mit einem Brustband zum Beispiel), sodass man sich unbedingt vorher informieren sollte, um einen nervigen Fehlkauf zu vermeiden.
Für die erste Methode wird das Programm OBS benötigt, welches unter anderem auch auf Twitch wunderbar funktioniert. Die Open Broadcaster Software wird in diesem Fall mit zwei Geräten verbunden. Eines davon misst die eigene Herzfrequenz und das andere empfängt und überträgt die Daten an den Computer. Es empfängt also die Live-Daten des eigenen Befindens. Für die Messung kann entweder ein Pulsarmband oder auch alternativ ein Brustgurt* verwendet werden. Wenn man seine Zuschauer ein wenig schockieren oder verwirren will, sollte man seinem Hund den Brustgurt umspannen. Doch Spaß beiseite und weiter im Text: Anschließend wird neben OBS auch noch ein anderes Programm namens „Golden Cheetah“ benötigt, welches die empfangenen Live-Daten einspannt. Damit man nicht den Überblick verliert, folgt nun eine Liste mit den benötigten Dingen:
Ein möglichst modernes Instrument, welches den Puls messen kann und ANT+ unterstützt
Einen USB-Empfänger mit ANT+ Option
Das Programm Golden Cheetah
Schritt 1: Pulsarmband oder Brustgurt kaufen
Dieses Produkt ist unter anderem empfehlenswert:
Mio Alpha Pulsarmband Link*
Wer sich keinen Bluetooth Brustgurt umschnallen möchte, kann dank der „Continuous Mio Technology“ zu diesem Bluetooth Pulsarmband mit ANT+ Unterstützung greifen. Die Genauigkeit der Pulsmessung liegt hier laut angegebenem Hersteller-ECG (Elektrokardiogramm) bei beeindruckenden 99%. Demnach kann man das Band auch problemlos für sportliche Zwecke einsetzen, wenn man denn möchte. Ein weiteres Extra sind die bis zu 5 Herzfrequenzzonen, welche mithilfe von Mio GO eingerichtet werden können.
Selbst bei Regen oder Spritzwasser geht das Produkt nicht direkt kaputt. Man kann hier zwischen zwei Farben wählen: „Artic“ und „Slate“ (Schwarz und Grau). Die meisten verifizierten Käufer schreiben in den Kommentaren, dass dieses Modell den Puls relativ genau messen würde. Leider gibt es auch unzufriedene Kunden, welche negative Rezensionen erstellt haben. Die meisten davon handeln jedoch von Schwierigkeiten mit Updates (Mio GO) und sind nicht auf das Gerät selbst bezogen.
Pro
– Optische Messung des Pulses ohne Puls Brustgurt möglich (dank der Continuous Mio Technology)
– In 2 verschiedenen Farben erhältlich
– Relativ präzise Messwerte
– Funktioniert selbst bei Schweiß an den Armgelenken
Con
– Kann nicht mit der Messgenauigkeit eines Puls Brustgurtes mithalten
Wer noch genauere Messwerte erzielen möchte, dem kann man sprichwörtlich folgenden Brustgurt ans Herz legen:
Sigma Sport Zubehör, R1 DUO Herzfrequenz Sender (ANT+/Bluetooth Smart) inkl. COMFORTEX+*
Dies scheint zunächst eine ungewöhnliche Lösung zu sein, jedoch ist es in der Tat die optimalste für Streamer. Immerhin spielt man nicht besonders gut mit Armbändern, Uhren oder Schmuck an den Armgelenken. Jeder Gamer weiß: Das würde beim Zocken nur stören. Mit einem Bluetooth Brustgurt hingegen, kann man wie gewohnt spielen und vergisst sicherlich irgendwann sogar, dass man das Ding überhaupt umgeschnallt hat. Preislich gesehen liegen beide Optionen (Pulsarmband oder Pulsgurt) ohnehin im selbigen Bereich.
Dieses Produkt hat sogar eine GPS-Funktion (wenn man damit auch mal Joggen will) und funktioniert wie auch das Armband – ganz normal mit der ANT+/Bluetooth Übertragungstechnologie. Positive Kundenrezensionen verraten über dieses Produkt, dass die Haptik recht gut funktioniere. Negative Stimmen hingegen behaupten unter anderem, dass der Sensor sich vom Gurt lösen würde. Da man damit nicht joggen möchte, sondern auf der Stelle sitzt und Games spielt, sollte sich nichts lösen (außer villeicht, wenn man dauernd aufspringt und durchs Zimmer rennt).
Pro
– Eine genauere Messgenauigkeit des Herzschlags, als es bei einem Puls Armband der Fall ist (da der Gurt direkt an der Quelle, also dem Herzen befestigt wird)
– Eignet sich sehr gut für Streamer (da die Armgelenke frei bleiben und man wie gewohnt ohne Beeinträchtigung zocken kann)
– Mit GPS Kompatibilität
– Einheitsgröße, sodass auch Bodybuilder oder sehr schlanke Personen den Gurt tragen können
Con
– Sensor wird mit 2 Druckknöpfen am Gurt befestigt (eine permanente Befestigung wäre besser)
Man muss sich natürlich nicht für die beiden vorgestellten Beispiel-Pulsmessgeräte entscheiden und kann selbstverständlich auch zu anderen Herstellern/Modellen greifen. Wichtig ist vor allem die Bluetooth/ANT+ Technologie: Ist diese vorhanden, kann man das jeweilige Gerät (Puls-Gurt oder Puls-Armband) auch zum Streamen verwenden.
Schritt 2: ANT+/Bluetooth USB Empfänger kaufen
Damit die gemessenen Pulswerte live an den Computer gesendet werden können, reicht ein gewöhnlicher Movestick-Empfänger aus. Wenn man schon einmal eine Funkmaus oder Funktastatur bedient hat, kann man sich sehr gut vorstellen, wie so ein Stick aussieht. Es ist ein sehr kleiner USB-Empfänger, welcher sich via Bluetooth mit den jeweiligen Geräten in Verbindung setzt. Folgender Stick ist zum Beispiel für unser Streaming-Vorhaben geeignet/empfehlenswert und lässt sich mit den oberen beiden Produkten problemlos koppeln:
Suunto Zubehör Movestick Mini, schwarz, One size, SS016591000*
Der ANT+ USB-Empfänger Stick von Suunto ist PC-, aber auch MAC-kompatibel. Es reicht aus dem Dongle einfach in das jeweilige Gerät zu stecken und ihn mithilfe von Bluetooth mit dem Puls Armband oder dem Puls Gurt zu verbinden. Den Strom zieht der kleine Empfänger direkt und kommt somit ohne Batterien aus. Die Reichweite beträgt bis zu 10 Meter: Niemand sitzt so weit vom Rechner entfernt.
Schaut man in die Kundenrezensionen, springen einem eine Menge positiver Bewertungen ins Auge. Zum Beispiel schreiben verifizierte Käufer, dass man den Stick einfach in die USB Buchse steckt und sich die Treiber selbstständig installieren. Somit kann man direkt loslegen. Da die Erwartungen der Nutzer an ein Produkt recht unterschiedlich ausfallen, kassiert selbst dieser kleine Funker negative Kritik. Unzufriedene Kunden berichten nämlich unter anderem von Verbindungsabbrüchen.
Pro
– Winzig klein und daher sehr handlich
– Der ANT+ Dongle ist sowohl PC- als auch MAC-kompatibel
– Kann auch mit anderen Bluetooth-Geräten gekoppelt werden (zum Beispiel mit einem USB-Radio)
– Live-Übertragung der Puls-Messwerte, welche mit einem Puls Armband oder Puls Brustgurt gemessen werden
Con
– Kann aufgrund der winzig kleinen Größe schnell verloren gehen
Schritt 3: Die Software GoldenCheetah herunterladen
GoldenCheetah eignet sich hervorragend für unser Vorhaben: Den eigenen Puls im Stream anzeigen lassen. Dabei kann man das Programm beispielsweise auch zum Modellieren und andere Tätigkeiten am Computer einsetzen. Es funktioniert mit jedem ANT+ Power Meter und die UI lässt sich individuell einstellen, sodass man nicht die gleiche Anzeige haben muss, wie jeder andere. Das ist ein sehr gewichtiges Feature, denn schließlich möchte man als erfolgreicher Streamer aus der Masse herausstechen.
Das GoldenCheetah Puls messen gestaltet sich im Grunde recht einfach. Eine weitere positive Eigenschaft ist nämlich die mögliche Einsatzmöglichkeit auf allen drei Computer-Betriebssystemen: Windows, Max OS X oder auch Linux. Herunterladen kann man das kostenlose Programm direkt beim Entwickler: https://www.goldencheetah.org/. Auf der Webseite finden sich übrigens auch viele Tutorials und Features, welche für Tüftler und Fans des Programms recht interessant sein dürften.
Pro
– Importiert alle empfangenen Daten in Echtzeit
– Bietet dem Nutzer eine Menge Tools
– Läuft auf Windows genauso gut, wie auch auf Linux oder Mac OS X
– Recht einfache Bedienung, wenn man sich ein wenig mit dem Programm beschäftigt hat
– Bietet verschiedene UI Layouts, um den eigenen Puls im Stream anzeigen zu lassen
Con
– Man muss ein wenig Zeit investieren, bis man alle Funktionen versteht
Schritt 4: Alles in Einklang und zum Laufen bringen
Wer noch keine Broadcaster-Software hat und komplett von 0 anfängt, sollte sich das Programm OBS näher anschauen. Man kann es sich hier kostenlos herunterladen. Nachdem man damit ein wenig herumgespielt hat, kann man anschließend auch GoldenCheetah installieren. Als nächsten Schritt gilt es den ANT+/USB-Empfänger in die USB-Buchse des Computers zu stecken. Dieser sollte automatisch erkannt werden, die Treiber selbstständig installieren und in wenigen Sekunden startklar sein. Ist dies nicht der Fall, kann man im Taskmanager ein wenig nachhelfen und die Treibersuche manuell einleiten. Es verhält sich hierbei in etwa so, als wenn man eine Maus oder eine Tastatur zum ersten Mal einsetzt.
Nun sollte man den Computer neu starten. Währenddessen kann man sich einen Tee kochen oder aber auch direkt das Puls-Armband, bzw. den Puls-Gurt anziehen und aktivieren. Das jeweilige Puls-Messgerät sollte nun vom Programm GoldenCheetah erkannt werden können, da der ANT+ Empfänger die Signale deuten kann. Man öffnet also GoldenCheetah und klickt in den Werkzeug-Optionen auf Training und anschließend ganz unten rechts auf den kleinen + Button, welcher sich über „Speichern“ befindet.
Nun kann man das Puls-Armband oder den Puls-Brustgurt hinzufügen. Nachdem die Kopplung stattgefunden hat, muss man seinem Gerät noch einen Namen geben. Somit ist die Einrichtung vorerst abgeschlossen. Nun geht es ans Eingemachte: Man wechselt jetzt in den Tranieren-Tab und passt alles an. In den Diagrammeinstellungen sollte man die Glättung auf 1 Sekunde stellen, damit eine Live-Übertragung möglich wird. Die UI kann nach Belieben verändert werden. Stöbert man ein wenig durch die Werkzeug-Optionen, entdeckt man auch schon den Punkt „Erscheinungsbild“. Hier kann man die Farbe sowie Schriftart der Pulsanzeige individualisieren. Es ist empfehlenswert hierbei möglichst auf ein kontrastreiches Zusammenspiel zu setzen. Ist alles bewerkstelligt, kann man links unten auf das Einschalten-Symbol klicken und somit das Recording starten. Auf diese Weise aktiviert man die Liveanzeige.
Nun öffnet man seine Broadcaster-Software (OBS), wählt im Bereich „Fenster“ GoldenCheetah aus und fügt die Fensteraufnahme hinzu. Man schneidet anschließend mit der Crop-Funktion die Pulsanzeige zurecht. Somit wird später im Stream nur der Pulsbereich angezeigt. Anschließend sollte man in den Filtern noch den Chroma Key Effekt hinzufügen, eine geeignete Farbe auswählen und den Hintergrund transparent gestalten. Hierfür schiebt man die Farbschienen hin- und her, bis die Anzeige perfekt ausschaut. Wer mag, kann seinen Puls auch matt darstellen lassen (also nicht transparent). Genauso wie du auch deine Webcam unter Szenen platziert hast, kannst du nun auch die Pulsanzeige an eine geeignete Stelle im Bild platzieren. Fertig!
Den eigenen Puls im Livestream anzeigen lassen: Die Pulsoid Methode
Eine alternative Lösung bietet unter anderem auch das Programm Pulsoid. Achtung – Wichtiger Hinweis: Pulsoid unterstützt nur Geräte mit Bluetooth Low Energy (kurz BLE)! Zudem sollte man sich bei dieser Methode unbedingt für ein Brust-Pulsmessgerät und kein Puls-Armband entscheiden. Der Grund ist, dass nur sehr wenige Puls-Armbänder unterstützt werden. Mithilfe dieses Programms kann man also ebenso Live-Videos auf Twitch, YouTube, Facebook Live, Mixer oder einer anderen Videoplattform mit OBS Studio, Streamlabs OBS, XSplit, Wirecast usw. ein Herzfrequenz-Widget verpassen. Pulsoid ist zwar eine Smartphone-App, lässt sich jedoch wie GoldenCheetah einfach bedienen und ist ebenso komplett kostenlos.
Was brauche ich alles, um Pulsoid zu verwenden?
– Bluetooth Herzfrequenzmesser (Brustgurt oder Armband)
– Smartphone mit der Pulsoid App (Android oder iOS)
– Einen Account auf pulsoid.net
Schritt 1: Geeignetes Herzfrequenz-Messgerät kaufen
Welche verschiedenen Herzfrequenzmesser können verwendet werden? Nachfolgend werden die besten Modelle vorgestellt, sodass für jeden etwas dabei ist. Viel Spaß beim Auswählen und Vergleichen!
Polar H10-Herzfrequenzsensor, Unisex-Bluetooth-Verbindung für Erwachsene, Schwarz
Die beste Qualität bietet dieses Modell: Polar H10. Es ist zwar nicht die kostengünstigste Lösung, jedoch eine Top-Wahl, wenn man das Gerät zum Streamen verwenden möchte. Der Polar H10 Puls-Brustgurt* ist in unterschiedlichen Größen erhältlich (XS bis XXL) und ist daher für Jung und Alt (bzw. für jeden Typ) gleichermaßen geeignet. Man kann ihn sogar mit seiner Go Pro (ab der Version „Hero 4“) koppeln und somit auch in seinen aufgenommenen Videos die eigene Herzfrequenz anzeigen lassen. Dank der vorprogrammierten Einstellung, muss man es in seiner Go Pro einfach nur einstellen.
Was für Streamer jedoch zählt, ist seine Bluetooth – ANT+ Kompatibilität (5 kHz). Er funktioniert mit ganz normalen Batterien, welche das Gerät bis zu 400 Stunden am Laufen halten, bevor sie augetauscht werden müssen. Verifizierte Käufer schreiben in den Kommentaren zu diesem Modell unter anderem, dass „kein Ausreißer hinsichtlich der Messwerte“ festzustellen sei. Andere Nutzer sind weniger begeistert und schreiben zum Beispiel, dass der Polar H10 Brustgurt nach einigen Stunden Dauereinsatz bereits neue Batterien benötige (und keine 400 Stunden halte, wie vom Hersteller angegeben).
Pro
– Namhafter Hersteller „Polar“
– In verschiedenen Größen erhältlich (XS bis XXL)
– Solide Verarbeitung
– Mit Extra-Elektrode, um fehlerhafte Übertragungen zu vermeiden
Con
– Liegt verglichen mit ähnlichen Produkten eher im oberen Preissegment
– Hersteller ist der Meinung, dass es sich um einen Verschleißartikel handelt
CooSpo Herzfrequenzmesser Brustgurt Bluetooth 4.0 ANT+ Heart Rate Monitor Sensor IP67 Wasserdicht Kompatibel mit Wahoo, Zwift, Polar Beat, Elite HRV app, RUNTASTIC PRO
Wer nach einer Budget-Option sucht, sollte sich das Modell „CooSpo H6“* näher anschauen. Es handelt sich hierbei um eine der günstigeren Optionen. Der Monitor funktioniert jedoch recht gut, ist stabil genug und hat eine zufriedenstellende Gesamt-Qualität. Da man nicht vor hat sich damit auf die Olympischen Spiele vorzubereiten, sollte dieser Gurt fürs Streamen absolut ausreichen.
Auch der Brustgurt von CooSpo funktioniert mit Bluetooth 4.0/ANT+ Technologie und verbindet sich problemlos mit Smartphones oder ANT+/USB-Empfängern. Die Größe ist verstellbar und der Sensor lässt sich vom Gurt trennen. Er ist nämlich wie es bei den meisten Brust-Pulsmessgeräten der Fall ist, mit Knöpfen am Gurt zu befestigen. Positive Kundenrezensionen verraten über dieses Produkt beispielsweise, dass es sich um ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis handelt. Ebenso sind die meisten Käufer über die Möglichkeit einer einfachen Reinigung erfreut. Negativ hingegen ist einigen Kunden aufgefallen, dass der Gurt bei besonders schweißtreibenden Aktionen verrutscht. Da man sich als Gamer eher wie ein Chameleon verhält und nicht wie ein Spitzensportler, sollte dieser Punkt also nicht wirklich zu einem Problem werden.
Pro
– Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
– Annehmbare Verarbeitung
– Größe lässt sich individuell einstellen
– Schutz vor Wasser- und Schweiß
Con
– Suboptimaler Tragekomfort
Wahoo TICKR Herzfrequenzmesser, Bluetooth / ANT+
Für alle Streamer, die sich irgendwo in der Mitte ansiedeln möchten und nicht die günstigste, aber auch nicht unbedingt die Budget-Version wollen, gibt es den Wahoo TICKR*. Dieses Brust-Pulsmessgerät wird laut Hersteller namens „Wahoo Fitness“ sogar von bekannten Sport-Teams oder sogar Champions, wie etwa dem einstigen Ironman Weltmeister Jan Frodeno sowie der American Pro Mountain Bikerin Sonya Looney verwendet. Der Sensor funktioniert mit einer gewöhnlichen Knopfzelle, welche bis zu beeindruckenden 12 Monaten hält! Positiv überraschte Käufer loben das Produkt unter anderem in den Rezensionen, da der Brustgurt wie angeossen sitzt und nicht verrutscht. Negativ hingegen ist einigen Kunden aufgefallen, dass manche Modelle offenbar mit defektem Verschluss versendet werden.
Pro
– Wird von nahmaften Sportlern genutzt
– Reiht sich im mittleren Preissegment ein
– Geht selbst bei versehentlichem Waschgang in der Waschmaschine nicht kaputt
– Schweißresistent
– Knopfzelle hält sehr lange (laut Hersteller ganze 12 Monate lang)
Con
– Laut Rezensionen muss die Batterie bei Dauereinsatz recht häufig ausgetauscht werden
Hat man sich für eines der Modelle entschieden, kann es auch schon losgehen!
Schritt 2: Puls im Livestream einbauen mit Pulsoid – so geht’s!
Zunächst muss man sich auf Pulsoid.net einen Account erstellen. Nun kann man sich entweder die iOS- oder Android-Version herunterladen. Jetzt schnallt man sich seinen Brustgurt um und aktiviert diesen. Die App sollte diesen sofort erkennen und anzeigen. Ist dies nicht der Fall, könnten folgende Tipps hilfreich sein:
1. Überprüfe, ob Bluetooth auf deinem Smartphone eingeschaltet ist und das verwendete Pulsmessgerät überhaupt unterstützt wird.
2. Stelle sicher, dass dein Pulsmesser nicht direkt mit Bluetooth verbunden ist (also direkt mit dem Smartphone) und nicht etwa von einer anderen App verwendet wird.
3. Überprüfe anschließend, ob deine Ortungsdienste aktiviert sind und die Anwendung über Berechtigungen verfügt (nur bei Android). Die Android-Anwendung fordert dich auf, den Zugriff auf deinen aktuellen Standort zuzulassen. Ohne diese Berechtigung kann der Scanner keine BLE-Geräte finden.
4. Das Messgerät muss BLE-Unterstützung haben und vom Typ her ein Brustgurt sein.
5. Der Sensor muss über genügend Akkustand verfügen (bzw. Power/Batterieleistung).
6. Lade eine beliebige BLE-Scanner-App herunter (Android oder iOS) und prüfe, ob dein Gerät eventuell diesmal sichtbar ist. Versuche eine Verbindung herzustellen und dann wieder zu trennen.
7. Öffne nun die Pulsoid-App und versuche es erneut.
8. Deinstalliere die Pulsoid App und installiere sie neu
Nun sollte die Kopplung funktionieren. Anschließend kannst du auf Pulsoid.net die Konfiguration vornehmen. Dabei wählst du dein Widget aus und passt die gewünschte Farbe und so weiter an. Kopiere nun die URL deines Widgets und füge diese in deine Broadcasting-Software ein (zum Beispiel in OBS, Xsplit, Wirecast, etc.).
Man kann alternativ auch einfach die Fenstererfassungsoption auswählen. Verwende hierfür die Schaltfläche „Starten“, um das Fenster mit dem Widget zu öffnen.
Nun geht man vor, wie in der ersten Methode: Die Hintergrundfarbe sollte als Chroma-Key verwendet werden, falls das Browser-Quell-Plugin nicht unterstützt wird. Der Chroma-Key Filter ist die Lösung hinsichtlich des Browser-Quell-Plugins, welches die Hintergrundfarbe ignoriert und den kompletten Hintergrund transparent gestaltet.
Das war es schon! Nun muss man nur noch seinen Pulsausschnitt in Szene setzen und das Puls im Livestream einbauen Kapitel kann auch schon geschlossen werden. Viel Spaß beim Tüfteln und Ausprobieren!
Fazit
Beide Methoden funktionieren sehr gut und können dem eigenen Stream die Krone aufsetzen. Wer kein Dongle hat (USB-Empfänger), kann sich für die Pulsoid-Methode entscheiden und einfach sein Smartphone als Ersatz nutzen. Sollte man hingegen kein Smartphone besitzen, ist die GoldenCheetah Methode nützlich. Für welche Methode und welches Gerät man sich auch entscheidet: Am Ende hat man es geschafft und die Investition war es wert. Da der Prozess nicht so einfach ist und einem eventuelle Hürden in die Quere kommen, sind Nachahmer eher selten. Diese „Marktlücke“ im Streamingbereich wird jedoch sicherlich nicht mehr lange existieren. Irgendwann wird ein Unternehmen den Schritt wagen und ein Produkt auf den Markt bringen, welches alles mit nur einem einzigen Klick einrichtet. Vielleicht arbeitet Elgato schon an eine Lösung? 😉
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