Dieser Artikel soll euch helfen, den richtigen Gaming Monitor zu finden und ich erläutere zudem, warum ein 2. Bildschirm beim Streamen vieles erleichtert.
Die Wahrheit, ein Game wird grafisch immer nur so gut gezeigt, wie es der Monitor zulässt, kommt nicht von ungefähr. Natürlich ist größtenteils die Grafikkarte, der Arbeitsspeicher sowie die CPU im Rechner dafür verantwortlich, dass auch ein AAA-Titel flüssig und bei höchsten Videoeinstellungen läuft. Aber all das bringt nichts, wenn der Monitor zu wenig Hertz, Auflösung oder Reaktionszeit hat; letzteres ist vor allem bei Echtzeit-Shootern relevant.
Außerdem stehen mittlerweile zahlreiche Technologien und Formen zur Verfügung, die jede für sich unterschiedliche Eigenschaften bzw. Vorteile haben. Im Grunde ist daher nicht jeder Monitor automatisch fürs Zocken geeignet. Daher habe ich die wichtigsten Punkte zusammengefasst, auf die ihr beim Kauf eines neuen Monitors achten müsst, und empfehle euch zum Schluss diese drei Stück.
Hersteller | LC-Power* | Acer* | Samsung* |
Modellname | LC-M32-QHD-144-C | KG272UP | F24T352FHR |
Bauart | Curved 16:9 | 16:9 | 16:9 |
Reaktionszeit | 4 ms | 1 ms | 5 ms |
Hertz | 144 Hz | 144 Hz | 75 Hz |
Auflösung | QHD 1440p | QHD 1440p | FHD 1080p |
Bildschirmtechnologie | LED | LED | LED |
Größe | 31,5 Zoll | 27 Zoll | 24 Zoll |
Synchronisationstechnologie | FreeSync | FreeSync | FreeSync |
Anschlüsse | HDMI | HDMI, DP, Audio Out | HDMI, VGA |
Preis | ca. 350,00 €* | ca. 249,00 €* | ca. 159,00 €* |
Darauf müsst ihr beim Kauf eines Gaming Monitors achten
Letztlich ist es bei einem Gaming Monitor wichtig, dass er zu euren Anforderungen passt. Nicht jeder spielt die neuesten Spiele oder aber hat neben dem Zocken noch andere Dinge mit dem Monitor vor. Seht folgende Punkte also als Ratschlag, weniger als in Stein gemeißelt.
Für diejenigen von euch, die mindestens zwei Monitore nutzen möchten – einen fürs Gaming, den anderen fürs Streamen – gilt es noch weitere Punkte zu beachten. Dazu später mehr in diesem Artikel.
Reaktionszeit
Die zwei wichtigsten Aspekte, die ihr beachten müsst, haben unmittelbar miteinander zu tun: Reaktionszeit und Bildfrequenz. Die Reaktionszeit drückt dabei die Zeit aus, die ein einzelner Pixel benötigt, um seine Farbe bzw. seinen Zustand zu verändern. Alternativ werden auch Begriffe wie Bildaufbauzeit oder Response Time verwendet. Dabei gibt es verschiedene Arten der Reaktionszeit, weshalb zwischen BTW (black-to-white) und GTG (grey-to-grey) unterschieden wird.
Angegeben wird die Reaktionszeit in Millisekunden (ms). Was ihr euch merken könnt, ohne euch auf Fachniveau einzulesen: Umso kleiner die Zahl vor dem „ms“, desto besser und desto weniger müsst ihr euch einen Kopf darüber machen, ob BTW oder GTG nun besser ist.
Im Durchschnitt haben Gaming Monitore heutzutage eine Reaktionszeit von 4 ms. Jeder Pixel benötigt somit 0,004 Sekunden, um sich dem nächsten Bild anzupassen. Je nachdem, was ihr spielen möchtet, benötigt ihr eine geringere Reaktionszeit. Bei Online-Egoshootern wie CoD: Warzone oder Fortnite kommt es auf einen Bruchteil von Sekunden an, der über Sieg oder Niederlage entscheidet. In diesem Fall solltet ihr auf einen Monitor mit 1 ms Reaktionszeit zurückgreifen.
Die Konsequenz, wenn ihr einen Gaming Monitor mit einer zu langen Reaktionszeit habt, ist einfach: Verändern sich die Pixel nicht so schnell wie sich das Bild wechselt, verzehrt es sich. Es entsteht das sogenannte Ghosting. Anders gesagt, das Bild ist zwar da, aber nicht jeder Pixel ist mit seiner Aufgabe hinterhergekommen.
Bildwiederholfrequenz
Diese gibt an, wie viele Bilder pro Sekunden über euren Monitor laufen. Sie werden in Hertz (Hz) angegeben. Bei einem handelsüblichen Monitor werden meist 60 Bilder pro Sekunde ausgespielt, er hat also 60 Hz. Laut der Wissenschaft kann das menschliche Auge auch nicht mehr Bilder pro Sekunde wahrnehmen. Doch bis heute sind sich Experten darüber uneins; nicht zuletzt kommt es auf jeden individuell an.
Während im Kino und im Büro 60 Hz ausreichen, sieht es beim Zocken schon wieder anders aus. Daher jagt besonders im Bereich der Gaming Monitore eine Innovation die andere. Fakt ist nämlich, dass einzelne Bewegungen von Figuren und kleine Veränderungen zwischen zwei Bildern durchaus noch wahrgenommen werden können. Während bei 60 Hz die Handbewegung eines Videospiel-Protagonisten ruckelig aussehen kann, sieht es bei 120 Hz schon wieder anders aus.
Umso höher also die Bildwiederholfrequenz, desto flüssiger ist das Game. Die Tendenz geht bei aktuellen Gaming Monitoren zu 144 Hz oder mehr. Spielt ihr Games, welche gar nicht so viel Hertz benötigen, spart euch das Geld und greift beispielsweise auf 75 Hz zurück.
Dem ein oder anderen von euch wird es nun schon aufgefallen sein, warum Reaktionszeit und Bildfrequenz eng miteinander zu tun haben: Ist das eine schneller als das andere, wird das Bild unschön, bezogen auf Konturen und Details.
FreeSync vs. G-Sync
Und noch etwas ist in Bezug auf die Bildwiederholfrequenz wichtig: die Zusammenarbeit zwischen Grafikkarte und Monitor. Schafft eine Grafikkarte es nicht 144 Bilder eines Spiels pro Sekunde auszuspielen, guckt euer 144-Hz-Monitor in die Röhre. Die Lösung: FreeSync oder G-Sync. Die beiden Synchronisationstechnologien vereinbaren Grafikkarte und Monitor miteinander. Dabei passen sie die Frequenz an die schwächere Komponente an.
Habt ihr also eine flotte Grafikkarte, sollte der Monitor auch mithalten können; andersherum gilt dasselbe.
Von der Funktion her sind FreeSync und G-Sync gleich. Allerdings stammen sie von zwei verschiedenen Herstellern. Während FreeSync von AMD ist, stammt G-Sync aus dem Hause NVIDIA. Ihr solltet beim Kauf eures Gaming Monitors also darauf achten, von welchem Hersteller eure Grafikkarte ist. Eine GeForce-Grafikkarte zu haben, aber einen Monitor mit FreeSync, wird nichts bringen. GPU und Synchronisationstechnologie sollten den gleichen Herstellernamen tragen.
Noch ein kleiner Hinweis: Die meisten Monitore arbeiten mit FreeSync. Weitere Details fasst folgender Artikel von Only4Gamers gut zusammen: Freesync vs. G-Sync: Unterschiede und Nutzen fürs Gaming.
Auflösung
Einen großen Irrtum, den ich immer wieder zu Gehör bekomme, ist die Aussage, dass beim Monitor allein die Auflösung entscheidend ist. Das ist falsch! Die wichtigsten drei Punkte habe ich soeben erläutert. Zwar ist die Auflösung auch wichtig, aber nicht existenziell. Sie gibt lediglich die Anzahl an Pixeln in der Höhe und in der Breite an; auch hier gilt wieder: umso mehr, desto besser bzw. schärfer.
Ein Gaming Monitor sollte in Bezug auf aktuelle Titel mindestens Full HD können, was einer Pixelanzahl von 1920×1080 entspricht. Es folgen QHD mit 2560×1440 Pixeln sowie die beiden Superlativen 4k und 8k. Möchtet ihr also das volle Potenzial eures Spiels und eurer Grafikkarte ausschöpfen, solltet ihr die Auflösung eures zukünftigen Monitors daran anpassen. Aber Achtung: Der PC muss das mitmachen können. Schließlich ist es Arbeit so viele Pixel in Sekundenschnelle zu verändern.
Anzeigetyp
Die meisten Gaming Monitore arbeiten auf dem Prinzip von Flüssigkristallen (engl. Liquid crystal display = LCD). Sie werden durch elektrische Impulse gesteuert und lassen dadurch unterschiedlich viel Licht durch. An dieser Stelle kommen LEDs ins Spiel. Sie sind einzeln ansteuerbar und sorgen für die Farbe und die Hintergrundbeleuchtung im Bild. Wenn ihr also LCD und LED in Produktbeschreibungen lest, hat das eine mit dem anderen zu tun. Lest ihr dazu noch TFT, handelt es sich dabei lediglich um die meistverwendete Form der Flüssigkristalle bei Flachbildschirmen.
LED-Monitore sind besonders energiesparend und haben den Vorteil schwarze Stellen nicht zu beleuchten; anders als man es noch von Röhrenmonitoren kennt. Aber nicht jeder LED-Monitor ist energiesparend. Achtet beim Kauf darauf, ein Gerät der Energieeffizienzklasse B oder höher zu nehmen.
Größe
Die Größe hängt davon ab, wie nah ihr vor dem Monitor sitzt. Umso näher, desto weniger kann das Auge peripher wahrnehmen, wenn ihr beispielsweise 30 Zoll vor eurer Nase stehen habt. Fordert ihr eurem Gaming Monitor aber eine hohe Auflösung ab, sollte dieser auch nicht zu klein ausfallen.
In den meisten Fällen seid ihr beim Zocken mit einem 27-Zoll-Bildschirm gut beraten – oder auch zwei, wenn ihr streamt. Doch dazu später mehr.
Curved oder nicht
Mittlerweile sind Curved-Monitore gang und gäbe. Ob ihr einen braucht, ist eure Sache. Die Bauart wurde erfunden, um dem Spieler die Möglichkeit zu geben, noch tiefer in das Game einzutauchen, in dem das periphere Sehen mehr Zutun bekommt. Mittlerweile sind diese nicht mehr allzu teuer. In meinen Empfehlungen findet ihr ein gutes Modell.
Anschlüsse
Die meisten von euch werden HDMI kennen. Darüber hinaus gibt es aber noch einige andere Anschlüsse, die in Gaming Monitoren verbaut sind. Achtet darauf, dass die Anschlüsse an eurem potenziellen Monitor auch zu denen an eurer Grafikkarte passen. Müsst ihr Adapter verwenden, verzehren diese das Bild. Neben HDMI gehören Display Port, DVI und VGA zum Standard.
Warum ein 2. Bildschirm beim Streamen ein Muss ist
Ein Monitor ist nicht immer nur zum Zocken da. Für uns Streamer ist er doppelt wichtig – im wahrsten Sinne des Wortes. Um mit dem Streamen anzufangen, benötigt ihr nur einen Monitor. Schließlich könnt ihr den Chat, die Stats und dergleichen auch über euer Smartphone während des Streams einsehen.
Wer sich die Arbeit vereinfachen will und zeitgleich OBS und das Game sehen möchte, schafft sich am besten einen 2. Bildschirm an. Während ihr also auf dem einen zockt, könnt ihr immer wieder auf den anderen schauen, um den Chat einzusehen, schnelle Einstellungen in OBS vorzunehmen oder die Bildrate, die gesendet wird, zu überprüfen.
Aber im Vergleich zu einem Gaming Monitor unterliegt ein 2. Bildschirm fürs Streamen nicht den gleichen Anforderungen. Er muss kein UHD können oder eine kurze Reaktionszeit haben. Entsprechend könnt ihr euch beim zweiten Monitor finanziell zurückhalten.
Mindestvoraussetzungen für einen Monitor zum Streamen
Um eure Performance und eure Broadcastersoftware im Auge zu behalten, reicht lediglich ein 24 oder 27 Zoll großer Monitor mit FHD-Auflösung. Möchtet ihr mit diesem Monitor aber beispielsweise noch eure Videos schneiden, solltet ihr in Sachen Auflösung und Bildfrequenz nicht sparen. Am einfachsten löst hier es, wenn ihr zweimal den gleichen Monitor kauft, wobei diese den Anforderungen eurer Spiele entsprechen.
Wer es mag, kann sich auch einen Monitor mit Pivot-Funktion angeln. Dieser ist um 90° schwenkbar, wodurch er auch hochkant nutzbar ist. Außerdem besteht die Möglichkeit einen Widescreen-Curved-Monitor zu kaufen, auf dem sowohl das Spiel als auch OBS gesplittet angezeigt werden kann.
Die meisten Monitore haben zudem Gewindelöcher an der Rückseite, die es ermöglichen diesen an einer Aufhängung zu befestigen. So könnt ihr beide Monitore auf gleicher Höhe nebeneinander anbringen.
Diese drei Monitore empfehle ich
Nun habe ich ausführlich darüber informiert, worauf es beim Kauf eines Gaming Monitors sowie eines zweiten Bildschirms zum Streamen ankommt. Zum Schluss habe ich noch drei Empfehlungen.
Um drei unterschiedliche, aber brauchbare Gaming Monitore empfehlen zu können, habe ich mich bei verschiedenen Herstellern umgeschaut. Die Frequenz, mit der mittlerweile neue Modelle auf den Markt kommen, nimmt von Jahr zu Jahr zu. Dabei den Überblick zu behalten, ist nicht einfach. Die gute Nachricht: Wenn ihr euch einmal gründlich damit auseinandergesetzt habt, dadurch bei der Kaufentscheidung gut beraten seid, kauft ihr den richtigen Monitor, der euch viele Jahre begleitet. Monitore sind meist der Teil eines Setups, der am längsten Bestand in diesem hat – anders als beispielsweise Grafikkarten oder CPUs.
Und wie gesagt: Der Gaming Monitor muss nicht das Neustes vom Neuesten haben und können, sondern zu euren Anforderungen passen. Schaut euch am besten in Ruhe auf der Bestsellerliste Monitore* von Amazon um.
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